Wie Räume auf uns wirken

Der bekannte Architekt Peter Zumthor sagte einst: „Wenn einem ein Raum gefällt, dann spürt man das, man denkt es nicht.“. Unsere gebaute Umgebung hat eine wesentlich grössere Wirkung auf uns, als uns bewusst ist.

Meist steht die ästhetische Ebene im Vordergrund. Wir nehmen wahr, ob wir einen Raum als schön eingerichtet empfinden oder eben nicht. Das ist aber noch lange nicht alles. Ein Raum wirkt auf unsere unbewusste Wahrnehmung und beeinflusst uns auf vielfältige Weise. Im besten Fall leben wir in einer gesunden Umgebung. In einem Zuhause, das unsere psychische und physische Gesundheit fördert.

Im schlechtesten Fall macht uns unsere Umgebung krank – oder beeinflusst unsere Entwicklung negativ. Das fiese daran: dies geschieht meist unbewusst. Schuld sind viele kleine Gegebenheiten, die nicht mit unseren Bedürfnissen übereinstimmen. Das Resultat davon: wir sind gereizt, überfordert, fühlen uns nicht wohl. Erkennen die Ursache dafür aber oft nicht in unserer gebauten Umgebung.

Räume, in denen wir uns aufhalten wirken:

Auf das Nervensystem und das Gehirn
Am positivsten wirkt sich ein natürliches und ausgeglichenes Reizniveau aus. Will heissen: keine Reizüberflutung, jedoch auch keine Unterstimulation.

Auf unsere soziale Interaktionen
Sie beeinflussen zum Beispiel, ob und wieviel wir mit anderen Familienmitgliedern in Kontakt treten. Ein grosser, gemütlicher Essbereich animiert zu angeregten Konversationen oder zum gemeinsamen Plaudern ausserhalb der Essenszeiten.

Auf unser Sicherheitsempfinden: Fühlen wir uns sicher und geborgen? Viele kleine Aspekte sind in ihrer Summe gewichtig. Grosse Fensterfronten ohne Sichtschutz machen einen Raum abends ungemütlich, man fühlt sich ausgestellt und unsicher. Für Kinder sind andere Kriterien relevant, als für Erwachsene. Wie nah dürfen sie bei den Eltern schlafen? Wie lange ist der Weg zur Toilette, wenn sie nachts aufstehen müssen?

Auf den Erholungs- und Heilungsprozess
In einer gut gestalteten Umgebung erholen wir uns schneller und nehmen bei Schmerzen weniger Medikamente zu uns.

Auf unsere Entwicklung und unsere Lebensphasen
Gerade bei Kindern ist dieser Punkt sehr relevant. Gerade in den ersten Lebensjahren regulieren sich Kinder sehr stark auch über ihre Umgebung. Wichtig für sie ist, dass die Umgebung einerseits an ihre kindlichen Ansprüche angepasst ist – aber auch, dass sie sich in ihrer Umgebung selbst wirksam fühlen und diese anpassen können.

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Mehr Natur, bitte!